16. Juni – 17. September 2022
Marc Gumpinger
Marc Gumpinger erkundet Algorithmen. Er nutzt dazu die Werkzeuge der Digitalisierung um Motive zu erschaffen, die das an sich Abstrakte und Unfassbare dieser Epoche greifbar machen und in seinen Ölgemälden und Tapisserien materialisieren.
Seine Motive gestaltet er dabei mithilfe einer großen Bandbreite an Technologien, die von selbst programmierten Algorithmen über 3D-Konstruktions- und Simulationsprogrammen bis hin zu Visual Effects Software reichen. Diese zeitgenössischen Technologien nutzt er dabei nicht als Selbstzweck, sondern als Werkzeuge um Neues zu gestalten und über die klassischen Medien der Ölmalerei und Tapisserie in historischen Kontext zu setzen.
Seine Arbeiten gehören damit innerhalb der Malerei und Tapisserie zu den ersten Vertretern der neuen prozeduralen Ästhetik, die eine ganze Generation durch Architektur, Produktdesign, Visual Effects, Gaming und erweiterten Realitäten prägt.
Jede seiner Arbeiten hinterfragt damit immer aufs Neue, was eigentlich abgebildet wird. Egal wie vermeintlich abstrakt oder figurativ und naturalistisch der erste Eindruck auch erscheint: durch den algorithmischen Ursprung der Motive zeigen alle Arbeiten Einblicke in eine weitgehend unbekannte und gleichzeitig höchst zeitgenössische Welt, in der selbst Wolken oder Berge nicht das sind, was man vermeintlich glaubt zu erkennen.
Und doch hat jedes einzelne Motiv durch einfache Beschreibung der algorithmischen Abläufe eine über Grenzen hinweg nachvollziehbare und vom Künstler selbst weitgehend unabhängige Entstehungsgeschichte, die als Grundlage für Gespräche und die Rezeption der Arbeiten dient. Diese Allgemeingültigkeit der Rezeptionsgrundlage ist ebenso richtungsweisend wie der Einsatz zeitgenössischer Werkzeuge und deren Ästhetik, denn in Zeiten populistischer oder gar diktatorischer Willkür ohne jegliche Ratio stehen wir vor der Gefahr eines Zeitalters, das die Aufklärung faktisch für beendet erklärt.
Sein Werdegang, seine Arbeiten, sowie seine Auseinandersetzung mit dem Thema Technologie und Gesellschaft machen Marc Gumpinger zum Prototypen einer neuen Generation zeitgenössischer Künstler.
Marc Gumpingers Arbeiten sind in öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten wie unter anderem die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, Hypo-Kulturstiftung oder Allianz Kunstsammlung. Sie wurden in Ausstellungen von München über New York bis San Francisco gezeigt.
Einige der im Kunstforum Schloss Hohenstein gezeigten Arbeiten von Marc Gumpinger sind Teil einer Benefizaktion zugunsten der Ukraine Nothilfe. Der Erlös dieser ausgewählten Arbeiten kommt vollständig der „Aktion Deutschland Hilft (Nothilfe Ukraine)“ zugute.
Die Ausstellung Marc Gumpinger erfolgt im Namen der Oskar-Hacker-Stiftung.
Der Verein der Freunde und Förderer eines Museums für Kunst und Kultur auf Schloss Hohenstein unterstützt die Ausstellung. Die Oskar-Hacker-Stiftung hat die Namensrechte an Kunstforum Schloss Hohenstein, die der Verein im Zusammenhang mit der vorgenannten Ausstellung verwenden darf.